Duo Korff-Ludewig begeisterte in Herchen
Von Sylvia Schmidt 14.11.2024 KStA
Windeck 10.11.2024 - Glitzern, Funkeln, ebenso kecke wie poetische Texte: Warm ums Herz dürfte der Matinee-Gemeinde im Herchener Haus des Gastes nach zweieinhalb Stunden Programm mit dem Offenbach-Berliner Duo Korff-Ludewig geworden sein. Frei nach dem Motto „Das Leben ist wie eine Tüte Brause, reiß es auf und genieß es“, hatten die Akteure ihr Pop-Kabarett „Zwischen Geisterbahn und Zuckerwatte“ angesiedelt.
Plaudertasche Bastian Korff entdeckte früh seine Leidenschaft für den Rummelplatz. Das Schild „Junger Mann zum Mitreisen gesucht“ brachte ihn zum Träumen. Doch die Großmutter tat die „gefährlichen“ Träume des Enkels als unnormal ab. Auf lange Sicht hat die Warnung nicht gewirkt: Der Enkel forschte irgendwann im Internet nach, was denn nun normal sei. „Wenn Normale bei Starbucks ausbrechen, wenn er zu ihr sagt: Heute leisten wir uns einen Latte Maggiore, dann ist es eigentlich schön, dass wir zwei nicht so zwei Durchschnittchen sind“, wandte sich Korff im blau-weiß schillernden Anzug mit Krokodilmuster und rot-weiß gepunkteter Krawatte seinem Duo-Partner im schwarzen Anzug zu, der ihn temperamentvoll am Klavier begleitete.
Häppchenweise wechselten Plauderei und Musikeinlage. Bastian Korff, Radiosprecher beim Hessischen Rundfunk, hat in Los Angeles und London die Schauspielausbildung gemacht, dann kam Gesang dazu. „Wir sind Freaks, sind stolz darauf“, voller Inbrunst trafen beide laute und leise Töne. „Anders sein als andere, das ist unser Kapital.“ Wenn Korff von der Erika erzählt, die mit Schaschlik-Spieß im Imbiss sitzt, der Verkäuferin, die schon im August Kunstwerke aus Lebkuchen im Supermarkt auftürmt, von Rudi, der Maria im Krippenspiel sein möchte, von der Angst als einem starken Motor oder von den guten Freundinnen Lüge und Wahrheit, dann ist es immer ein feinfühliger Blick auf die Menschen. „Lass die Finger von meinen Seifenblasen, die platzen noch früh genug“, forderte das Duo. „Lass sie fliegen, du wirst sehen, eine (Seifenblase) schafft es ganz bestimmt ganz bald!“